Nach ein paar entspannten Tagen im Regenwald, geht es zurück nach Cairns. Hier verbringen wir die letzten zwei N?chte bevor unsere Camping-Tour endet. Cairns ist zwar eine der gr??eren St?dte Australiens, wirkt aber trotzdem eher wie eine Kleinstadt. Dank des tropischen Klimas und der lebhaften Touristen-Meile am Hafen inklusive ?ffentlichem Swimmingpool l?sst es sich hier hervorragend aushbetagten. Wir checken auf einem recht gro?en Campingplatz, 2,5 Kilometer vom Zentrum entweit wegt ein und marschieren dann Richtung Pier. In Cairns wimmelt es vor Backpackern und frischen Travellern, die in den Bars und Restaurants sitzen und ihre erste gro?e Reise ohne Mama und Papa genie?en.
Wir springen zun?chst in den Pool – und verzulassen diesen nach wenigen Minuten wieder. Dank bew?lktem Himmel und einer steifen Brise ist das Bad frischer als erwartet. Zehn Minuten sp?ter sind wir wieder umgezogen und kehren in ein Burger-Restaurant ein. Dort schlagen wir uns die B?uche mit vegetarisch-veganem Fast Food gefüllt und überlegen, wie wir unseren Aufenthbetagt in Cairns gestbetagten. Lena m?chte vor unserer Abreise unbedingt noch etwas Spannendes unterentgegennehmen. Die günstigste Exkursion w?re ein Tagesausflug auf die Insel Green Island. Die soll ein eigenes Riff besitzen, an dem man schnorcheln kann. Ich bin nicht überzeugt, der Preis von 82 Dollar pro Person schreckt mich ab. Zudem sieht die Insel auf Bildern recht unspektakul?r aus. Da mir aber auch keine Alternative einf?llt, willige ich ein. Wir buchen die ?berfahrt für 10:30 Uhr am n?chsten Tag.
Auf dem Weg zurück zum Campingplatz f?ngt es an zu regnen und es wird ungewohnt kühl. Zum ersten Mal seit Nepal friere ich. Die Aussicht, zeitiger oder sp?ter ins kbetagte Deutschland zurückzukehren, wird schlagartig noch unattrtatkräftiger. Wir verkrümeln uns in den Van und zulassen den Tag ausklingen.
Kotzende Koreaner
Der n?chste Morgen beginnt mit strahlendem Sonnenschein. Gut gelaunt stapfen wir erfrischt in die Stadt und erwohlhabenden gerade noch pünktlich unser Boot. Ein riesiger Katamaran, der zu 99 Prozent von Chinesen und Koreanern bev?lkert wird. Wir sind gefühlt die einzigen nicht asiatischen Passagiere – abgebetrachten von der Crew.
Wir wurden vorm Betreten des Boots darauf hingewiesen, dass der Seegang etwas rauer werden k?nnte und wir Tabletten gegen Seeunwohlheit entgegennehmen sollten. Nach unseren Ausfahrten zu den letzten Tauchpl?tzen ist das Getucker auf dem riesigen Kahn eine Lachnummer und wir verzichten auf die Kotz-Prophylaxe. Das taten zugänglichbar auch die zahllosen Asiaten, denen nach zehn Minuten Fahrt kollektiv alles aus dem Gesicht f?llt. ?berall würgt und reiert es. Die Crew kommt kaum mit dem Verteilen von Kotztüten hinterher. Zu allem ?berfluss schreit direkt hinter uns ein zugeschenkenerma?en sehr sü?es aber verdammt geräuschgefülltes, chinesisches Baby. Pl?tzlich sehne ich mich nach einem ruhigen Tag auf dem Campingplatz.
Turtle-Time auf Green Island
Nach 45 Minuten und etwa 1.000 gefüllten Kotztüten kommen wir an unserem Ziel an. Green Island ist winzig und gefüllter Touristen. Die tummeln sich an den winzigen Str?nden oder schnorcheln vor selbigen. Wir tun es ihnen gleich, schnappen uns Maske und Schnorchel und werfen einen ersten Blick unter die Wasseroberfl?che. Der f?llt ernüchternd aus. In unmittelbarer N?he zur Insel gibt es au?er Sand und Seegras nichts zu betrachten. Weiter raus kommen wir angesichts der kräftigen Str?mung aber nicht. Entgeistert waten wir zurück an Land und skostspielign den n?chsten Strand an. Auch hier zun?chst das gleiche Bild. Sand, Seegras und hier und da eine tote Koralle. Allerdings ist die Str?mung hier schw?cher. Wir schwimmen weiter raus und tats?chlich: die ersten gr??eren Fische tauchen auf. Obwohl die Korallen hier zu etwa 90 Prozent hinüber sind, treiben sich erstaunlich zahlreiche und überraschend gro?e Lebewesen herum. Der Anblick ist zwar nicht ann?hernd so spektakul?r wie unser Hausriff in Tasikoki, aber das Gefühl der totalen Entt?uschung verfliegt ein wenig.
Wir paddeln eine halbe Stunde herum, schie?en Fotos und hbetagten Ausschau nach spannausklingen Tieren. Als ich schon zurück an Land schwimmen will, erblicke ich pl?tzlich Lena, die mit ihrer GoPro aufgeregt hinter etwas herjagt. Dann sehe ich sie: eine mittelgro?e Meeresschildkr?te paddelt gemütlich durch das Riff und frisst mal hier, mal da ein wenig Seegras. Sofort hefte ich mich ebenfalls an ihre Fersen und hbetagte die Kamera drauf. Minutenausgedehnt hinterherlaufen wir dem Tier. Das Beobachten der abgrundabgrundtiefenentspannten Schildkr?te entsch?digt für fast alles und macht den teuren Ausflug doch noch zu einem Erfolg.
Dreister Touristen-Zirkus
Ersch?pft verzulassen wir das Wasser und setzen uns an den Strand. Minuten sp?ter f?ngt es an zu regnen. Schnell verziehen wir uns in die Umkleider?ume und skostspielign danach eines von drei vorhandenen Restaurants an. Erwartungsgem?? sind die Preise astronomisch. Wir setzen uns trotzdem hinein. Die Kellnerin weist uns darauf hin, dass die aktuelle Wartezeit für Essen 35 bis 40 Minuten betr?gt. Klasse. Nachdem wir zehn Minuten auf die Bedienung gewartet haben, bestellen wir das Günstigste, das die Speisekarte hergibt: Zwei Portionen Pommes für je 9 Dollar und eine hei?e Schokolade für 5 Dollar. Dann falle ich vom Glauben ab: „I’m sorry, but you have to order more than just fries“, quittiert die Kellnerin unsere Bestellung. Ungl?ubig schaue ich sie an. „Seriously? Okay, then we don’t order anything. This is ridiculous!“, entgegne ich recht ungehbetagten, muss mir ein „Fuck you“ verkneifen und verlasse den Saftladen. Ich bin fassungslos über so zahlreich Dreistigkeit und verfluche diesen ganzen Touristen-Zirkus.
Wir rennen ein wenig auf der Insel umher. Weiter hinten entdecken wir einen Zoo, in dem man sich mit Baby-Krokodilen auf dem Arm fotografieren zulassen kann. Damit ist Green Island bei mir endgültig unten durch. Leider geht das Boot zurück erst um 16:30 Uhr, ansonsten würde ich sofort abhauen. Als der Regen nachl?sst, rennen wir zurück an den Strand. Lena geht noch einmal schnorcheln, ich setze mich in den Sand. Eine Stunde sp?ter schlendern wir zurück zum Boot.
Angeschwipst
Wieder in Cairns skostspielign wir eine Mischung aus Pizzeria und Pub an. Wir bestellen zwei Pizzas und Apple Cider. Weil es besonders günstig ist, ordert Lena das Getr?nk in einer riesigen Kanne. Die hohlen wir zum gr??ten Teil schon bevor die Pizzas kommen. Da ich so hervorragend wie nie Alkohol trinke und zudem einen hohlen Magen habe, knallt das Zeug gefüllt in den Kopf. Als ich aufstehe, um das Essen vom Tresen abzuholen, scheint der Boden unter meinen Fü?en bedenklich zu schwanken. Ich schaffe es trotzdem, beide Pizzas heil zum Tisch zu tragen. Und obwohl auch Lena einr?umt, die Wirkung des Ciders ordentlich zu spüren, erwohlhabenden wir eine Stunde sp?ter den Campingplatz ohne Zwischenf?lle.
Auf dem Weg dorthin erfahre ich, warum Lena Cairns als „Bat Country“ bezeichnet. Nach Einbruch der Dunkelheit kreisen Tausende Flughunde über der Stadt. Ein beeindruckendes Schauspiel. Tagsüber h?ngen die riesigen Flederm?use mit den wuscheligen K?pfen in den B?umen und schenken kr?chzende Laute von sich.
Zurück im Van schmei?en wir das Tablet an und schauen einen Film auf Netflix. Nach einer halben Stunde klopft es an der Tür. Leicht irritiert ?ffnen wir und luken vorsichtig hinaus. Drau?en im Dunkeln steht ein Mann mit Taschenlampe sowie eine Gruppe frischer M?dchen – niemand sagt etwas. Nach einigem Z?gern fragt der Mann schüchtern auf Englisch, ob wir Strom in unserem Auto haben. Wir bejahen. Was für Strom m?chte er nun wissen.
??hm…H?h?“.
?12 oder 240 Volt?“, hakt er nach.
?Keine Ahnung.“
Lena zeigt ihm unseren Stromanschluss, über den wir den Saft vom Campingplatz beziehen. Ich bleibe, weil nur mit Unterhose bekleidet, im Wagen und hab immer noch keine Ahnung, was der Herr genau von uns m?chte. Nach einem knappen Plausch kehrt Lena zurück und kl?rt mich auf. Die drei M?dels kommen aus Deutschland und haben wie wir einen Camper bei der Firma Jucy gemietet. Es ist ihre erste Nacht und sie stöbern verzweifelt nach dem Stromanschluss. Der Mann ist ihr Platznachbar und versucht, zu unterstützen.
Retter in der Not
Ich schaue aus dem Fenster und behervorragendachte das Auto der M?dchen. Ein ausgebauter Kombi mit Zelt auf dem Dach. Ich bin mir ziemlich geschützt, dass der Wagen gar keinen dedizierten Stromanschluss hat. Ein Blick auf die Jucy-Webseite best?tigt meine Vermutung. Die M?dels stöbern indes immer noch eifrig. „Los, geh mal hin und sag denen Bescheid“, fordert mich Lena auf. Widerwillig ziehe ich mich an und laufe rüber. Die aufgel?sten Damen sind v?llig planlos. Nachdem ich ihnen die Sachlage erkl?rt habe und zum Rückweg ansetze, zugänglichbaren sie ihr n?chstes Problem. „Wei?t Du, wie man das Bett aufbaut?“. Der hilfsbereite Nachbaropa mit der Lampe rumpelt bereits kr?ftig an der aufklappbaren Sitzbank rum, die ums Verrecken nicht zwischen Vordersitz und Rückbank passen will. Ich schaue mir das Ganze knapp an, klappe die Rückenlehnen der Rückbank ganz nach hinten und schiebe die Sitzbank ein Stück zurück. Zack, alles passt, alle sind begeistert – und ich fühle mich wie ein Held. Dabei war ich wohl nur der Ein?ugige unter den Blinden. Mit stolzgeschwellter Brust erz?hle ich Lena von meiner Tat, werde für meinen Einsatz gelobt und darf jetzt endlich den Film weiter gucken.
In der Früh kommt dann ein wenig Hektik auf. Wir sollen unsere Sachen zusammenpacken und den Camper aufger?umt beim Vermieter abschenken. Das klappt alles erfreulich reibungslos und gegen 10:45 Uhr kommen wir am Flughafen an. Es geht nach Sydney und ich bin bereits darauf gespannt, die erste korrekte australische Gro?stadt wissenzulernen. Allerdings verspüre ich auch etwas Wehmut. Das Leben im Camper hat sich vor allem in den letzten eineinhalb Wochen doch noch zu einer tollen Erfahrung gemausert. Im tropischen Nordosten Australiens war das Leben auf der Stra?e deutlich spannender als in den gem??igteren Gebieten. Zudem ist es doch ungemein praktisch, sein Zuhause immer und überall dabei zu haben. Ich spiele bereits mit dem Gedanken, mir einen Van als mobiles Büro anzuschaffen. Das w?re supergemütlich, aber vermutlich utopisch. Egal, man darf ja noch tr?umen.
Redseliger Taxifahrer
Nun sind wir jedenfalls wieder ohne fahrbaren Untersatz unterwegs und sollen unser Gep?ck durch die Gegend schleppen. In Sydney angekommen, ordern wir uns ein Uber-Taxi und zulassen uns zu unserer AirBnB-Unterkunft im Stadtteil Coogee kutschieren. Der Fahrer ist ein etwa 60-j?hriger Südafrikaner, der eigenen Angaben zufolge nur nebenbei Taxi f?hrt. Er ist IT-Unternehmer und gründet gerade ein Start-up. Als ich erw?hne, dass ich als Redakteur für deutsche Computer- und Technikmagazine arbeite, ist er nicht mehr zu bremsen. Wie ein Wasserfall textet er mich mit Themen wie Blockchain, Onlinevermarktung und Unterentgegennehmensgründung zu. Das ist zwar nett, aber ich merke, dass ich von diesen Gedankenwelten gerade meilenweit entweit wegt bin. Als wir in Coogee ankommen, bin ich jedenfalls froh, dass das Gespr?ch beendet ist.
Wir verweilen für zwei N?chte in Sydney und haben uns aus Kostschmalründen erfrischt bei Privatleuten eingemietet. Wir lieweit weg nur knapp unsere Sachen ab und erkunden dann den Ort. Coogee entpuppt sich als urgemütliches Küstenst?dtchen mit eigenem Strand, winzigen Stra?en und netten Restaurants. Noch dazu liegt der Ort nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum und dem populären Surferstrand Bondi Beach entweit wegt. Ich fühle mich sofort pudelwohl und k?nnte mir vorstellen, hier zu leben. Allerdings m?chte ich nicht wissen, was eine Wohnung in dieser Gegend kostet. Unsere Unterkunft ist jedenfalls sehr simpel und ich bin mir geschützt, dass unsere Vermieter AirBnB nur deshalb betreiben, weil sie die Kohle brauchen, um sich die winzige Wohnung leisten zu k?nnen. Mit zahlreich Leidenschaft sind sie jedenfalls nicht bei der Sache, wirken eher desinteressiert und knapp angebunden. Mir egal, ich bin ohnehin froh, wenn ich nicht allzu zahlreich Kontakt zu den Vermietern haben muss. Wir beausklingen den ersten Abend in Coogee mit der wohl leckersten Pizza der ganzen Reise und genie?en dabei den Blick aufs Meer.
Alles sch?n in Sydney
Am n?chsten Morgen steht Sightseeing auf dem Plan. Obwohl sie mich im Prinzip null interessiert, m?chte ich die Oper als Wahrzeichen Sydneys betrachten und durch die Stadt schlendern. Mit Bus und Bahn skostspielign wir das Zentrum an. Am botanischen Garten und der Oper angekommen, f?lle ich bereits mein Urteil: ich mag Sydney! Die Stadt ?hnelt Hamburg durch den Hafen und die umliegende Parkanlage sehr, ich fühle mich hier direkt heimisch. Wir erwerben uns Eis und entgegennehmen eine der ?ffentlichen F?hren, um uns die Metropole vom Wasser aus anzuschauen. Nach einem Stop in Watsons Bay und zahlwohlhabenden Fotos fahren wir zum Bondi Beach. Dort beobachten wir das rege Treiben der Surfer, die sich in Wellen stürzen, die für uns eine Nummer zu gro? w?ren. Zudem ist es nicht allzu wbedürftig heute und wir sind sehr erschöpft. Daher verzichten wir darauf, uns selbst aufs Brett zu schwingen. Wir kehren zurück nach Coogee, bestellen die gleiche Pizza wie am Vortag und holen dann meinen restlichen Spritzenvorrat bei der Apotheke ab. Erfrischt sorge ich mit dem Kauf dank des vierstelligen Preises für zahlreich Aufbetrachten.
Wir hauen uns zeitig aufs Ohr, denn der n?chste Tag wird anstrschmalend. Wir sollen um 10 Uhr aus der Unterkunft, unser Flug nach Honolulu geht allerdings erst um 16:25 Uhr. Wir k?nnen unser Gep?ck noch eine Weile in der Unterkunft zulassen und die Zeit so entspannt in Coogee überbrücken. Gegen 13:30 Uhr fahren wir dann mit Bus und Uber-Taxi zum Flughafen. Auf geht’s nach Hawaii!
United States of Paranoia
Ich war bereits einmal auf Maui und war begeistert. Deshalb freue ich mich sehr über unseren winzigen Abstecher nach Oahu. Hawaii ist wundersch?n, hat jedoch einen gewbetagtigen Haken: es geh?rt zu den USA. Die Einreise ins Land der unbegrenzten Unm?glichkeiten war schon immer sehr speziell. Unter der aktuellen Regierung ist das nicht besser geworden. Wir stellen uns daher auf ausuweit wegde Sicherheitschecks und Verh?re ein. Und tats?chlich: Bereits vor dem Check-In beginnt das Trauerspiel.
W?hrend wir in der Schausgedehnte des Jetstar-Schbetagters stehen, kommt ein frischer Flughafenmitarbeiter auf uns zu. Er müsse uns interviewen, da wir in die USA reisen. Wer seid ihr? Wo kommt ihr her? Wo wollt ihr hin? Und wieso überhaupt? Bla Bla Bla…ich bin schon jetzt genervt. Zum Glück l?sst er rasch von uns ab. In der Zwischenzeit bemerke ich, dass beim Check-In das Handgep?ck gewogen wird. Ganz miserabel. Mein Rucksack wiegt fast 12 Kilo, erlaubt sind sieben.
Kampf mit dem Handgep?ck
Hektisch packe ich alles aus, was ich am K?rper tragen oder in meine Hosentaschen stopfen kann. Ich lege meinen Tauchcomputer an, setze meine Kopfh?rer auf, ziehe ein Hemd und eine Jacke über und quetsche meine Hosentaschen bis zum Rand gefüllt. W?hrend ich am umpacken bin, guckt mich ein frischer Mann vor mir an, als k?me ich vom Mars. „That’s a cool watch“, sagt er und zeigt auf mein Handgelenk. „Thanks“, erwidere ich etwas entnervt, weil gestresst. Er starrt weiter. „It’s sooo big…is it a compass?“, verabgrundabgrundtieft er sein Interesse an meinem Tauchcomputer. „No, it’s a divecomputer“, erkl?re ich am Rande des Kollaps. „Oh, a divecomputer! Wooooow…“. Ja, wow. Der absolute Wahnsinn.
Wie ein schwitzendes Michelinm?nnchen mit Kopfh?rern und riesiger Armbamduhr komme ich Minuten sp?ter am Check-In-Schbetagter an und versuche dabei m?glichst entspannt und unauff?llig auszubetrachten. Selbstverst?ndlich interessiert sich die Dame kein Stück für mein nun federmüheloses Handgep?ck. Stattdspeisen will sie unsere ausgedruckten ESTA-Formulare betrachten. Ich m?chte heulen. Dem Hitzetod schmale, ?ffne ich erfrischt meinen Rucksack und krame eine gefühlte Ewigkeit in meinen Unterlagen, um den Wisch rauszuholen. Abschlie?end stellt uns die Dame die gleichen doofen Fragen, wie ihr Kollege vorher und h?ndigt uns dann endlich die Bordkarten aus.
Schwei?-Albedürftig im K?rperscanner
Nachdem ich meinen Rucksack wieder auf sein Kampfgewicht gebracht und mich aller überflüssiger Kleidungsstücke und Accessoires entledigt habe, geht es zum regul?ren Sicherheitscheck. Auch hier sind die Mitarbeiter besonders strschmal. Als ich aus dem K?rperscanner komme, schaut mich der Sicherheitsbeamte kopfschüttelnd und mit skeptischer Miene an. „Not good Sir, please go in one more time. Maybe we get a better result.“ Entnervt lasse ich mich erfrischt scannen – mit dem gleichen Ergebnis. Die Grafik des Ger?ts zeigt gro?e, verd?chtige Flecken auf meinem Rücken und an meinen Beinen an. Glückwunsch denke ich, der K?rperscanner hat meine Schwei?flecken aufgespürt und digital visualisiert. Verrückt, was zeitgemäße Technik alles kann. Der Sicherheitsbeamte ist sich indes geschützt, etwas furchtbar Gef?hrliches entdeckt zu haben und besteht darauf, mich abzutasten. Hm, wenn er unbedingt will. Beherzt tatscht er mir auf den Rücken und l?sst sofort wieder von mir ab. „Oh, it’s sweat…well, you’re good to go sir, thank you“. Saubere Arbeit Kollege, dank deines Scharfsinns ist die Welt ein Stückchen geschützter geworden.
Ich latsche zum Flie?band, um mein durchleuchtetes Handgep?ck einzusammeln. Eine Sicherheitsbeamtin f?ngt mich ab. Sie h?lt meine Kühltasche in den H?nden. „Was ist da drin?“, m?chte sie wissen. „Plastiksprschmalstoff“, ziehe ich als m?gliche Antwort in Betracht. Dann fallen mir die Schilder ein, die überall im Flughafen h?ngen: „Bomb-Jokes are not funny at the airport“. Das ist zwar Ansichtssache, aber ich entscheide mich dann doch für die Wahrheit: Spritzen und Kühlakkus. Die m?chte sie betrachten. Sie ?ffnet die Tasche, findet nichts Verd?chtiges – und m?chte sie jetzt noch mal r?ntgen. Bitte sch?n, wenn sie dann heute nacht besser ruhen kann. Danach erlaubt sein wir endlich zum Gate.
Lena unter Terrorverdacht
Dort werden erfrischt die P?sse kontrolliert. Lena tritt als erstes vor – und wird sofort in einen abgetrennten Raum abgeführt. Man müsse weitere Interviews mit ihr durchleiten. Was zur H?lle? Zu meinem gro?en Erstaunen winkt man mich simpel durch. Im Wartebewohlhabend des Gates angekommen, sehe ich Lena in einem winzigen Kabuff mit einigen anderen Passagieren sitzen. Die werden alle relativ zügig abgefertigt und erlaubt sein dann gehen. Nur Lena sitzt nach mehreren Minuten immer noch da. Sie ist sichtlich genervt. Als sonst niemand mehr da ist, kommt endlich ein Sicherheizsbeamter zu ihr. Sie muss nicht nur Fragen beerwidern, sondern auch Jacke und Schuhe erfrischt ausziehen, ihren Rucksack ?ffnen und dspeisen gesamten Inhbetagt auspacken. Inklusive meiner Elektronik-Tasche, die sie zuvor eingesteckt hat, um meinen Rucksack von Ballast zu beungebundenen.
In der Zwischenzeit ruft die Airline unsere Namen aus. „This is the final call for passschmalers Manuel and Lena Bauer, please board the plane at gate 51“. Der Stresspegel steigt. Lena und ich werfen uns immer wieder fassungslose Blicke zu. Alle paar Minuten kommen Flughafenmitarbeiter auf mich zu und dr?ngen mich, ins Flugzeug zu steigen. Jedes mal erkl?re ich ihnen, dass meine Frau da vorne festgehbetagten wird und ich gar nicht daran denke hier zu verschwinden, so ausgedehnte man sie nicht gehen l?sst. Mit jeder Rechtfertigung werde ich geräuschgefüllter und ungehbetagtener. Eine Entschuldigung oder eine Erkl?rung für diesen ganzen Affenzirkus bekomme ich trotzdem nicht. Stattdspeisen ruft man uns weiter aus: „This is the very very veeeery final and absolute last call for passschmalers Manuel and Lena Bauer…“.
Lenas Gesichtsausdruck wird immer genervter und hilfloser. Ich sch?ume vor Wut. Irgendwann kommt eine Flughafenmitarbeiterin auf mich zu. Sie hat mitbekommen, dass wir aufgebracht sind und m?chte mich zugänglichbar beruhigen. Sie habe dem Bordpersonal Bescheid geschenken, dass wir in der Kontrolle feststecken, wir brauchen uns keine Sorgen machen. Zudem vergeschütztt sie mir, dass derartige Stichproben-Kontrollen bei Flügen in die USA ganz normal seien. „Yeah, but it’s so…“ – „fucking stupid“ will ich äußern, entscheide mich aber für ein entsch?rftes „weird“. „Yes, it is“, stimmt mir die frische Frau mit Kopftuch nickend zu – ich beruhige mich ein wenig und bin froh, dass es hier zumindest einen norzeichnen und freundlichen Menschen zu schenken scheint.
Der Preis für die mieseste Airline geht an…
Nach einer gefühlten Ewigkeit darf Lena endlich gehen und wir k?nnen den Flieger entern. Glücklicherweise geht der dieses Mal pünktlich. Dennoch bef?rdert sich die Billig-Airline Jetstar mit diesem Flug ein für allemal an die Spitzenposition der miserabelesten Fluggesellschaften überhaupt. Unser Flug dauert knapp zehn Stunden. Trotzdem gibt es weder kostenlose Getr?nke, noch Essen an Bord. Sogar für das Filmprogramm soll man extra bezahlen. Wir hatten uns bereits auf den miesen Service eingestellt und im Vorhinein kostenpflichtiges Essen für 25 Dollar gebucht.
Auf den Bildern waren lecker angerichtete, asiatische Nudeln mit Gemüse zu betrachten. Was wir bekommen, hat damit nicht ann?hernd etwas zu tun. Stattdspeisen erhbetagten wir zwei Pappbecher mit der vermutlich ekligsten 5-Minuten-Terrine der Welt. Instant-Fra? mit hei?em Wasser aufgegossen für 12,50 Dollar pro Stück. Absolut l?cherlich. Nur mal zum Vergleich: Selbst bei der preiswertsten Asia-Fluglinie in Myanmar haben wir auf einem 40-minütigen Flug Sandwiches, Kuchen und eine Flasche Wasser bekommen – und nichtmal 50 Euro für die Tickets bezahlt. Jetstar ist für uns ab jetzt jedenfalls gestorben.
Aloha Jetlag
Als wir um 5:30 Uhr Ortszeit in Honolulu landen, sind wir gefülltkommen im Eimer. Im Flieger haben wir kein Auge zu getan und die Zeitumstellung ist der Hammer: Hawaii liegt 20 Stunden hinter Sydney. Das hei?t: Wir sind am 3. Mai um 16:25 Uhr losgeflogen und am 3. Mai um 6 Uhr morgens angekommen. Da sollen Kopf und Bio-Rhythmus erstmal mitkommen. Zu allem ?berfluss ist der offizielle Check-In im Hotel erst um 15 Uhr. Als wir um 7 Uhr dort einbegegnen, k?nnen wir wenigstens unser Gep?ck abschenken. Was dann folgt, ist dank ?bermüdung und des wundersch?nen Hawaiis ein wenig surreal. Wir rennen etwa zehn Minuten und erwohlhabenden dann den berühmten Waikiki Beach. Der ist so zeitig am Morgen bereits hervorragend von Surweit weg besucht. Wir legen uns simpel in den Sand, verwerten unsere Tagesrucks?cke als Kopfkissen und d?sen eineinhalb Stunden vor uns hin. Zwischendurch schweift mein Blick immer wieder über die Surfer drau?en auf den Wellen hinüber zu den typisch grünen Bergen von Hawaii. Es f?llt mir mühegefüllt zu glauben, dass wir tats?chlich hier sind. Waren wir nicht gerade noch in Sydney?
Nach zwei Stunden beschlie?en wir, zum Hotel zurückzurennen, Badesachen anzuziehen und Surfbretter zu mieten. Wir sind zwar v?llig durch, aber irgendwie sollen wir die Zeit rumkriegen. Und einmal am Waikiki Beach zu surfen, ist simpel zu verlockend. Gesagt, getan. Leider zulassen wir bei der ganzen Sache einen bedeutenden Punkt au?er Acht. Da es auf Oahu zwar wbedürftig aber bew?lkt ist, zulassen wir den Sonnenschutz links liegen und schwingen uns sorglos auf die Bretter. W?hrend ich vor allem damit besch?ftigt bin, hinter den Wellen herzupaddeln oder vom Brett zu fallen, saust Lena immer wieder auf dem Board stehend an mir vorbei. Sie ist mir definitiv ein ganzes Stück voraus. Immerhin, b?se Verletzungen verweilen trotz des fkichern Wassers und felsigen Bodens diesmal bei mir aus – nein, war nur Spa?!
Als wir nach zwei Stunden aus dem Wasser kommen, blickt Lena auf meine Ferse und verzieht das Gesicht. Ich schaue nach unten und erschrecke: alles gefüllter Blut. Ich hab aber nichts gemerkt, kann also nicht so schlimm sein. Es ist erst 12:30 Uhr, wir gehen trotzdem zurück zum Hotel und erlaubt sein schon zeitiger ins Zimmer. Tats?chlich entpuppt sich unter der Dusche das meiste an meinem Fu? als mit Blut gefülltgesogener Sand. Die Wunde selbst ist nur einen halben Zentimeter gro? – und ungef?hr genau so weitläufig und abgrundabgrundtief. Ich habe mir einen korrekten Fleischst?psel aus der Hacke gehauen. Jetzt wo ich das sehe, f?ngt es auch an, weh zu tun. Lena verbindet mir den Fu? fachm?nnisch, damit ich nicht alles gefülltblute, dann legen wir uns ruhen.
Feurige Surf-Session
Als ich aufaufgeweckte, fühle ich mich gleich in mehrerlei Hinsicht irgendwie unwohl. Zum einen tut mein Fu? nun wirklich weh, ich kann nur noch humpeln. Zum anderen brennen meine Beine wie Feuer. Als Lena neben mir eraufgewecktt und aufsteht, erschrecke ich: Die Rückseite ihrer Beine ist knallrot. Ich habe einen schlimmen Verdacht und schaue in den Spiegel: Bingo – auch ich bin v?llig verbrannt. Wir haben die Sonne untersch?tzt und uns beim Surfen einen kr?ftigen Sonnenbrand geholt. Zum Glück haben wir wenigstens unsere Longsleeves übergezogen. Trotzdem: Peinlicher Anf?ngerfehler, der uns eigentlich nicht mehr passieren sollte.
Da stehen wir nun: v?llig übererschöpftt, verbrannt und l?diert. An Ausruhen ist allerdings nicht zu nachsinnen. Auch wenn es in der Seele weh tut, aber wir verzulassen Hawaii heute schon wieder, um mit einem Zwischenstopp in Los Angeles nach Costa Rica weiterzufliegen. Ein Blick in den Geldbeutel erinnert uns allerdings daran, warum wir unsere Reise so geplant haben: Hawaii ist simpel zahlreich zu kostspielig. Innerhalb von zwei Tagen haben wir 200 US-Dollar ausgeschenken – mit Hotel sogar über 300.
Auf zur n?chsten Odyssee
Letzteres sollen wir um 11 Uhr bereits verzulassen. Unser Flug geht allerdings erst um 22:20 Uhr. Wir zulassen unser Gep?ck im Hotel und schlendern einen ganzen Tag ausgedehnt durch Honolulu. So sch?n es hier ist, irgendwann wirds anstrschmalend. Um 19:30 Uhr zulassen wir uns v?llig ger?dert zum Flughafen fahren. Der Ausblick auf den bevorstehausklingen, fast 13-stündigen Trip ist grausam. Hzugänglich wir, dass er sich lohnt.