Tag #151 bis 156: Trübe Aussichten im Vulkansee

am

Abgebetrachten von unserer Tour de Force auf den Vulkan, waren unsere Tage in Antigua unglaublich entspannend. Dank unseres eigenen Apartments und der gemütlichen winzigen Stadt hat sich endlich einmal wieder so etwas wie Alltag eingestellt. Damit ist nach einer Woche Schluss. Es geht weiter an den Lago de Atitlán. Dabei handelt es sich um einen Vulkansee etwa 100 Kilometer nordwestlich von Antigua. Der soll nicht nur sch?n ausbetrachten, man kann auch darin tauchen. Das wünschen wir ausprobieren und entgegennehmen um 12:30 Uhr einen Shuttle-Bus zum See.

Der ben?tigt geräuschgefüllt Touren-Veranstbetagter etwa 2,5 Stunden bis zum Ziel. Keine gro?e Sache also, alles ganz entspannt. Leider hat man uns verschwiegen, dass der Bus zun?chst eineinhalb Stunden über die holprigen Kopfsteinpflaster-Stra?en von Antigua rumpelt, um weitere Fahrg?ste einzusammeln. Da wir die ersten Passagiere sind, dauert die Fahrt deshalb für uns etwa vier Stunden. Wir haben bereits die Schnauze gefüllt, als der Bus endlich Antigua verl?sst. Zumal es sich bei dem Shuttle nicht etwa um einen komfortablen Bus handelt, sondern um einen schmalen Van mit 14 Sitzpl?tzen – die am Ende alle belegt sind. Wir empentdecken uns wie in einer Sardinenbüchse.

Im Bus zum Lago de Atitlán.

Ankunft am See

Als wir in Panajachel, dem gr??ten Ort am Lago de Atitlán, ankommen, ist es bereits 16:30 Uhr. Unser Hotel liegt im Ort Santa Cruz, einem winzigen D?rflein am Ufer des Sees, das nur mit dem Boot zu erwohlhabenden ist. Da es dort au?er dem Hotel und der Tauchschule kaum etwas gibt, beschlie?en wir, zun?chst in Panajachel zu speisen. Wir kehren mit unseren Rucks?cken in eines der zahlwohlhabenden Restaurants ein, bestellen uns Pizza und marschieren danach zum Bootsanleger. Dort ruft man uns bereits ?Santa Cruz, Santa Cruz!“ zu und lotst uns direkt auf einen winzigen Kahn. Dicht gedr?ngt sitzen wir mit Touristen und Einheimischen in dem winzigen Motorboot. Unsere Rücks?cke liegen auf dem Dach, was uns ein wenig Sorge bereitet. Zumal es gerade noch geregnet hat und der Himmel wolkenverhangen ist. Nach 15 Minuten kommen wir und unser Gep?ck aber wohlbehbetagten in Santa Cruz an. Tats?chlich besteht der Ort nur aus drei Hotels direkt am Ufer und einem winzigen Dorf, weit oben in den Bergen.

Santa Cruz besteht aus drei Hotels und einem winzigen Bergdorf.

Toller Ausblick

Unsere Unterkunft liegt etwa 200 Meter vom Bootsanleger entweit wegt. Wir checken ein und fallen, nach einem knappen Besuch der Dachterasse mit einem atemberaubausklingen Blick über den See und die Vulkanberge, ins Bett. Wir sind ziemlich ersch?pft und morgen zeitig steht Tauchen auf dem Plan. Zudem kann man hier in diesem Moment nicht zahlreich machen. Drau?en ist es schon düster und es regnet. Lena schl?ft rasch ein. Ich nutze den ruhigen Moment, um mir ein wenig frische Musik zu erwerben und auf mein Handy zu laden. Nachdem ich mit Schrecken feststelle, dass eine gigantische Spinne über dem Waschbecken des Gemeinschaftsbades h?ngt, putze ich im Zimmer Z?hne und schlafe dann zu den Kl?ngen des frischen ?A Perfect Circle“-Albums ein.

Am n?chsten Morgen sind wir trotz des zeitigen Schlafschmalehens ziemlich platt. Schlaftrunken wanke ich ins Bad. Und natürlich: die fette Spinne sitzt noch immer an der gleichen Stelle. Zu allem ?berfluss hockt ein schmalezu identisches Abbild des Viehs in einer der Toiletten. Damit wird das Leben in der ansonsten sehr sch?nen Unterkunft für mich zur echten Herausforderung. Ich putze auf dem Damenklo Z?hne und gehe im unteren Stockwerk auf Toilette. Dann entgegennehmen wir unser Frühstück auf der Dachterrasse mit gigantischem Blick über den See ein. Im Vergleich zu gestern abend ist der Himmel aufgeklart und die Vulkane am anderen Ufer sind nun deutlich zu erwissen – wundersch?n! Um knapp vor acht machen wir uns auf den Weg zur Tauchschule, die nur fünf Minuten entweit wegt liegt.

Traumhafte Aussichten beim Frühstück.

Mogelpackung

Dort empf?ngt uns Zach, ein zut?towierter, mühelos abgehalfterter US-Amerikaner und der diensthabende Dive-Instructor. Neben uns ist noch eine frische Engl?nderin mit von der Partie. Wir werden mit Equipment ausgestattet, dann geht es daran, einen Dive-Spot auszustöbern. Auf der Webseite der Tauchschule werden unterschiedliche Tauchpl?tze gefülltmundig und spektakul?r angepriesen. Da soll es ein versunkenes Hotel schenken, ein versunkenes Haus, einen vulkanischen Tunnel, einen Unterwasserwald und eine hei?e Quelle, in der man ein Ei kochen kann.

Wir nachfragen nach dem Vulkan-Tunnel. ?Oh, das ist ein sehr fortgeschrittener Tauchgang, für den wir sehr abgrundabgrundtief tauchen müssten. Das m?chte ich nicht riskieren“, geräuschgefülltet Zachs Antwort. Hm, okay. Tats?chlich liegt der Vulkansee in 1.600 Metern H?he, weshalb hier besondere Vorsichtsma?schmalmen aufgrund des geringeren Luftdrucks gelten. Beim Bergsee-Tauchen ist das Risiko für Dekompressions-Krankheiten deutlich gr??er als im Meer. Wie sieht es also mit der hei?en Quelle aus? ?Oh, das würde ich heute nicht machen, die Sichtweite ist dort aktuell sehr miserabel.“ Klasse. Dann entgegennehmen wir das versunkene Hotel. ?Yeah, hervorragende Entscheidung!“, ermuntert uns Zach.

?ber Wasser gibt es deutlich mehr Hotel als unter Wasser…

Ernüchterung unter Wasser

Er erz?hlt etwas von Hotelterassen und einer Bar unter Wasser. Klingt ganz witzig. Wir fahren mit einem simpelen Motorboot raus, haben unsere komplette Ausrüstung inklusive Tanks bereits angelegt. Nach fünf Minuten Fahrt plumpsen wir ins Wasser. Das ist deutlich k?lter als erhofft, aber auszuhbetagten. Dann geht es los. Etwa einen halben Meter unter der Wasseroberfl?che ist ein Balkon des versunkenen Hotels zu betrachten. Darauf folgt nur noch eine kahle Felswand, die wir eine halbe Stunde entausgedehnt tauchen. Zu betrachten gibt es hier: nichts. Auch kein Hotel. Einfach rein gar nichts.

?hm, ja…wow…oder so.

Auf Nachfrage erfahren wir sp?ter, dass das Hotel selbst noch steht und in Betrieb ist. Nur die untere Etage ist aufgrund des steigausklingenden Wasserspiegels ein wenig überflutet. Aha. Die Bezeichnung ?versunkenes Hotel“ erscheint da doch irgendwie irreleitend. Dafür h?tten wir nicht tauchen gehen sollen. Einmal Luftanhbetagten und Gesicht ins Wasser h?ngen h?tte gewohlhabendt. Na hervorragend, sei’s drum. Und nun? Für den zweiten Tauchgang bleibt die Wahl zwischen dem gefluteten Haus und dem Unterwasserwald.

Mein Freund der Baum

?Na ja, das Haus ist dem Tauchgang mit dem Hotel seeehr ?hnlich“, gibt Zach zu benachsinnen. Okay, dann entgegennehmen wir wohl oder übel den Wald. ?Alles klar,…Wald ist allerdings ein winziges bisschen übertrieben…eigentlich steht da nur ein Baum.“ Natürlich. ?Aber ich hab eine Idee! Wir k?nnten verstöbern, vom Baum zu den hei?en Quellen zu tauchen. Wenn die Sicht zu miserabel wird, drehen wir hbetagt um“, schl?gt Zach vor, um die Stimmung zu heben. Alles klar, klingt hervorragend. Die Engl?nderin m?chte wissen, ob wir dort wie angekündigt ein Ei kochen. ?Nein, das machen wir eigentlich nicht“, r?umt Zach ein. ?Ihr solltet Eure Beschreibungen für die Tauchg?nge übertätig sein“, wendet sie ein und spricht damit aus, was auch wir nachsinnen. Zach stimmt mühelos besch?mt zu und erkl?rt, dass er den Laden erst vor drei Monaten übernommen habe und hier einiges im Argen liege.

Da die Tauchg?nge nicht kostspielig waren und es für uns immerhin die ersten korrekten Sü?wasser- und Bergseetauchg?nge sind, entgegennehmen wir es gezulassen und machen uns erfrischt auf den Weg. Wieder springen wir ins Wasser und tauchen ab. Der Baum ist ebenfalls direkt unter der Oberfl?che, sieht aufgrund des bedeckten Wassers aber immerhin ziemlich gruselig aus. Auch die Felsformationen dahinter sind durchaus ansehnlich. Nach etwa 20 Minuten spüren wir, wie das Wasser ein wenig w?rmer wird. Wir n?hern uns zugänglichbar den hei?en Quellen. Und tats?chlich: Als Zach von miserabeler Sicht sprach, hat er nicht übertrieben. Pl?tzlich k?nnen wir keinen Meter weit gucken. Zach zieht die Notbremse und dreht um. Wir h?ngen uns an seine Fersen, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Immerhin noch einmal ein bisschen Spannung, bevor wir auftauchen. Dennoch: Wer darüber nachdenkt, nur zum Lago de Atitlán zu fahren, um zu tauchen, sollte sein Geld und seine Zeit besser investieren. Es lohnt sich definitiv nicht.

Mit uns die Sintflut

Wir tragen die Entt?uschung über die Tauchg?nge mit Fassung und beschlie?en, am Abend in der Gemeinschaftsküche selbst zu kochen anstatt Essen zu gehen. Nudeln haben wir noch aus Antigua dabei, fehlt nur noch Tomatensauce. Am Nachmittag raffen wir uns auf und marschieren in das Dorf von Santa Cruz. Das liegt Luftlinie eigentlich nur 600 Meter entweit wegt. Allerdings gehen diese 600 Meter steil in die H?he. Wir rennen eine ausgedehnte, serpentinenartige Stra?e hoch und geraten schon nach wenigen Metern ordentlich ins Schwitzen. Zu allem ?berfluss f?ngt es schon nach einigen Minuten an, zu regnen. Wir haben fröhlicherweise unsere Regenponchos dabei und werfen diese über.

Unter den Plastikm?nteln ist der Aufstieg allerdings noch schwei?treibender. Als wir fast im Dorf angekommen sind, verwandelt sich der Nieselregen pl?tzlich in eine Sintflut. Zum Umdrehen ist es jetzt zu sp?t. Hastig hbetagten wir nach einem Supermarkt Ausschau. Verschenkens. Es gibt hier oben lediglich ein paar Verkaufsst?nde in winzigen Holz- und Wellblechverschl?gen – die alle das gleiche anbieten. Immerhin ergattern wir eine Dose Tomatenmark und ein paar frische Tomaten. Mittlerweile hat der Regen die steilen Stra?en in Sturzb?che verwandelt. Da es nicht danach aussieht, als würde das Unwetter bald aufh?ren, marschieren wir trotzdem zurück. Eine halbe Stunde sp?ter kommen wir trotz Regenponchos ziemlich durchn?sst wieder in unserer Unterkunft an. Immerhin: Lena gelingt es wenig sp?ter, aus den dürftigen Zutaten ein korrekt hervorragendes Essen zu machen. Hat sich also gelohnt.

Skorpion im Schlafzimmer

W?hrend sie den Kochl?ffel schwingt, laufe ich noch einmal auf unser Zimmer, um etwas zu holen. Als ich das Licht einschbetagte, stockt mir knapp der Atem. ?ber Lenas Rucksack sitzt ein winziger Skorpion an der Wand. Ich bringe den Rucksack auf Sicherheitsabstand und schaue mir das nur wenige Zentimeter gro?e Tier aus der N?he an. Japp, kein Zweifel, das ist ein Skorpion. Der Stachel am Schwanz ist unübersehbar. Und nu? Ich laufe wieder runter in die Küche und hole ein Glas sowie ein Stück Papier. Damit kehre ich ins Zimmer zurück und fange den Skorpion ein.

Klein aber echt: Der Skorpion in unserem Zimmer.

Auf dem Weg nach unten treffe ich die Frau des Hotelbesitzers, eine frische Engl?nderin. Sie fragt mich, was ich da eingefangen habe und lobt mich dann für meinen Mut. Ich frage sie, ob das Vieh giftig ist und sie bejaht. Allerdings sei diese Art für Menschen ungef?hrlich. Es tue nur h?llisch weh, wenn man gestochen wird. Ermühelosert laufe ich vor das Hotel und bleibe vor einem Busch stehen. Vorsichtig nehme ich das Papier vom Glas – und schleudere den Skorpion dann in einem Anfall pl?tzlich aufkeimender Panik unsanft ins Gebüsch. Ich hoffe, er hat es überlebt.

Finger im Po, Mexiko…oder so

Nach dem Essen gehen wir erfrischt zeitig ins Bett. Morgen sollen wir bereits um 6:20 Uhr am Bootssteg sein, um rechtzeitig in Panajachel anzukommen. Von dort entgegennehmen wir einen Shuttle-Bus und entern unser letztes Reiseland: Mexiko!

Obwohl wir so zeitig raus sollen, machen uns unsere Gastgeber netterweise noch Frühstück. Die morgendliche Seeüberquerung klappt erfreulich reibungslos. Als wir am Büro des Bus-Unterentgegennehmens ankommen, ist das noch verschlossen und kein Fahrzeug zu betrachten. Das trudelt nach etwa 15 Minuten ein – erfrischt in Form eines winzigen Vans. Gro?artig. Wir steigen ein und bekommen den n?chsten D?mpfer serviert: Die Fahrt, die wir im Hotel gebucht hatten, sollte für uns beide 60 US-Dollar kosten. Bei Abschluss mussten wir eine Anzahlung von 50 Quetzales leisten. Im Bus zahle ich nun die 60 Dollar und müsste daher die 50 Quetzales zurückbekommen. Doch der Touren-Veranstbetagter rechnet stattdspeisen den Tourenpreis von Quetzales in Dollar um – zu seinem eigenen und für ihn günstigeren Kurs. Wir rechnen ihm den tats?chlichen Wechselkurs vor. Er rechnet wieder mit seinem Kurs. Dadurch würde die Fahrt pl?tzlich 65 Dollar kosten.

Zaghafter Widerspruch bleibt zwecklos. Da ich, wie immer in solchen Situationen, die Z?hne nicht auseinander bekomme und Lena nun die passausklingen Argumente ausgehen, zulassen wir ihn ziehen. Lena regt sich im Anschluss ma?los über die Abzocke auf – nicht nur über den Abzocker, sondern zugänglichbar auch über mich. B?se Blicke und ein grantiger Vorwurf zulassen keinen Zweifel daran.

Digitaler Profi-N?rgler

Ich muss also etwas unterentgegennehmen. Es gibt zahlreiche Gründe, das digitale Zeitbetagter zu verdammen, aber mindestens genauso zahlreiche, es zu mögen. Einer davon ist, dass selbst der popeligste Touren-Anbieter im hinterletzten Kaff dieser Welt eine eigene Webseite mit E-Mailadresse und Handynummer hat. Und wenn ich eines kann, dann ist es das Verfassen schriftlicher Bemühegefülltden. Und zwar so penetrant und wasserdicht argumentiert, dass am Ende fast jeder winzig bei gibt. Ich bin darauf nicht unbedingt stolz, aber es ist bisweilen ganz hilfwohlhabend.

Also schreibe ich w?hrend der ersten Stunde unserer Fahrt einen freundlichen aber bestimmten Text, den ich per Mail und Whatsapp an den Veranstbetagter schicke. Wie erwartet, werde ich zun?chst ignoriert. W?hrend ich in einer Situation von Angesicht zu Angesicht l?ngst winzig bei geschenken h?tte, kann ich über die Anonymit?t des Internets mein Schamgefühl ignorieren und immer wieder nachhaken. Ich bitte mehrmals um eine Antwort und fange dann an, Screenshots von der Veranstbetagter-Webseite zu schicken, auf welcher der Preis von 30 Dollar ausgewiesen ist. Um meiner Forderung Nachdruck zu verleihen, unterstwohlhabende ich den Preis rot. Ich lege mir bereits weitere Ma?schmalmen zurecht. Letzter Ausweg w?re die Drohung mit einer miserabelen Bewertung auf Tripadvisor – der Achillesferse eines jeden Tourismus-Unterentgegennehmens. Doch fröhlicherweise kommt es nicht so weit.

Pl?tzlich klingelt das Handy des Busfahrers. Ich h?re meinen Namen und die Worte „Trienta y cienco“ – 35. So zahlreiche Quetzales schuldet uns das Unterentgegennehmen. Bingo! Als der Busfahrer meinen Namen ruft, werde ich dann allerdings wieder ganz winziggeräuschgefüllt und der Aufriss um die umgerechnet etwa 4 Euro ist mir etwas peinlich. Aber immerhin bekommen wir das Geld zurück und Lena ist zufrieden.

Berüchtigte Grenzüberquerung

Bis zur mexikanischen Grenze sind es etwa 250 Kilometer. Die Fahrt soll circa vier Stunden dauern. Leider geraten wir unterwegs in einen gigantischen Stau. Aufgrund eines Unfalls bleibt eine Landstra?e für fast zwei Stunden komplett gesperrt. Wir kommen erst gegen 14 Uhr an der Grenze an und sind ziemlich durch. Nun steht uns unsere erste und einzige Grenzüberquerung über Land bevor – ausgerechnet in Mexiko. Wir haben im Vorfeld zahlreiche Schauergeschichten über n?tige Bestechungsgelder und das zwielichtige Grenzland gedurchbetrachten. Wie so oft entpuppen sich diese jedoch als hei?e Luft.

Wir sollen zun?chst in ein winziges H?uschen auf der guatembetagtekischen Seite und erhbetagten dort unseren Ausreisestempel. Dann führt uns ein Angestellter des Shuttle-Unterentgegennehmens zu Fu? durch das Grenzland. Das ist nur deshalb unangenehm, weil wir unser mühegefülltes Gep?ck durch die sschmalende Hitze schleppen sollen. Nach ein paar hundert Metern steigen wir in einen anderen Bus, der uns zum mexikanischen Grenzposten f?hrt. Hier sollen wir zwar sehr ausgedehnte warten, bekommen unseren Einreisestempel aber ebenfalls ohne Probleme oder Schmiergelder.

Asiatische Preisverh?ltnisse

Ermühelosert steigen wir danach zurück in den Bus und entgegennehmen erfreut zur Kenntnis, dass dieser deutlich bequemer und gr??er ist als der letzte. Die dreistündige Weiterfahrt bis an unser Ziel San Cristobal de las Casas ist deshalb auch hervorragend auszuhbetagten. Als wir dort ankommen, d?mmert es bereits. San Cristobal ist jedoch ein lebendiges winziges Touristen-St?dtchen, in dem auch am Abend noch jede Mschmale los ist. Der Ort erinnert grob an Antigua, allerdings ohne den d?rflichen und historischen Chbedürftige der Stadt in Guatemala, die wir so ins Herz verschlossen haben. Wir rennen zu unserem Hotel, das ein paar hundert Meter au?erhalb des Zentrums liegt. Das entpuppt sich als urgemütlich und weist trotz des günstigen Preises einen Standard auf, den wir auf dieser Reise nur rar hatten.

San Cristobal de Las Casas von oben.

Wir checken rasch ein und stöbern uns dann einen Ort zum speisen. Wir kehren in ein sehr schickes, zeitgemäßes, italienisches Restaurant ein und stellen überrascht fest: auch hier ist alles unfassbar günstig. Wir speisen sehr lecker und üppig – und zahlen dafür mit Trinkgeld 15 Euro. Nach Australien, Hawaii, Costa Rica und Guatemala haben wir in Mexiko das erste Mal seit Asien wieder Schn?ppchenpreise.

Im Alleingang durch die Stadt

Leider ist Lena am n?chsten Morgen kräftig erk?ltet und m?chte lieber im Bett verweilen. Ich erkunde San Cristobal daher auf eigene Faust. Den ganzen Vormittag marschiere ich durch die winzigen Gassen, erfrage bei diversen Tourenanbietern Preise für unsere Weiterfahrt nach Palenque und entdecke sogar eine Art Alternativen-Viertel mit vegetarisch-veganen Restaurants. Obwohl San Cristobal ein nettes Fleckchen ist, will der Funke bei mir jedoch nicht so recht überspringen. Mexiko ?hnelt Guatemala kräftig, hat aber nicht die gleiche Ausstrahlung. Stattdspeisen wirkt hier alles ein wenig liebloser, heruntergekommener und ?westlicher“.

San Cristobal de Las Casas ist nett, aber nicht umwerfend.

Am zeitigen Nachmittag hat Lena dann genug vom Rumliegen im Hotelzimmer und wir schauen uns die Stadt noch einmal gemeinsam an. Wir buchen für umgerechnet 12 Euro eine Busfahrt in das frischn Stunden entweit wegte Palenque – und zwar in einem korrekten Reisebus! Danach speisen wir in einem veganen Restaurant. Als wir dieses verzulassen, bietet uns ein frischer Mann auf der Stra?e leckere Saftproben an. Ich denke nicht nach und greife zu – zweimal. Danach traue ich mich nicht, simpel weiterzugehen. Obwohl wir gerade total gefülltgefrspeisen aus einem Lokal gekommen sind, zulassen wir uns in das Bio-Restaurant des Saftprobenanbieters lotsen – ich muss simpel lernen, nein zu äußern. Wir bestellen hei?e Schokolade und Saft, die eigentlich gar nicht mehr reinpassen. Lecker ist es trotzdem – und günstig sowieso. Also alles halb so schlimm. Insbesondere deshalb, weil man in San Cristobal ansonsten ohnehin nichts machen kann.

Diesen Saft hab ich mir aufschwatzen zulassen.

Verschnaufpause und Hiobsbotschaft

Da es die n?chsten zwei Tage auch noch wie aus Eimern gie?t, begnügen wir uns die meiste Zeit über damit, in unserem Hotelzimmer zu liegen, Musik zu h?ren, zu durchbetrachten und mexikanisches Fernbetrachten zu schauen. Wir sind beide ziemlich kaputt, Lena auch noch erk?ltet, da kommt diese Auszeit genau korrekt. Wir verl?ngern unseren Aufenthbetagt sogar von zwei auf drei N?chte, bevor wir nach Palenque aufbrechen. Diese Pausen des Nichtstuns sind unheimlich bedeutend. Wir haben davon auf unserer Reise zahlreich zu wenige eingelegt und sind daher immer wieder mal korrekt ersch?pft.

Pause muss auch mal sein.

Am zweiten Tag in San Cristobal erwohlhabendt uns die Nachricht, dass der Fuego in Guatemala ausgebrochen ist. Ein Schock! Noch vor sechs Tagen haben wir in unmittelbarer N?he zu dem Vulkan übernachtet und nicht im Entweit wegtesten damit gerechnet, dass wir uns in einer gef?hrlichen Situation beentdecken würden. Immerhin waren wir Teil einer offiziellen und geführten Tour. Eine sehr naive Denkweise, wie ich nun eingestehen muss. Nicht nur die Tatsache, dass wir uns selbst unwissentlich in Lebensgefahr gebracht haben, sondern vor allem der Umstand, dass zahlreiche liebe Menschen im gerade noch so wundersch?nen Guatemala pl?tzlich vor dem Ruin stehen oder gar gestorben sind, stimmt mich sehr nachdenklich und l?sst zahlreiches in einem anderen Licht erscheinen.

W?ren wir nicht in Guatemala gewesen, h?tten wir dem Ereignis vermutlich kaum Aufmerksamkeit geschenkt. So empentdecken wir uns pl?tzlich sehr betrzugänglich und verantwortlich – eine bedeutende Lektion, das Geschehen auf der Welt mit anderen Augen zu betrachten. Viel tun k?nnen wir leider nicht. Aber es gibt sehr tapfere Menschen vor Ort, die sich dafür aufopweit weg, zu unterstützen wo sie k?nnen. Deren Arbeit unterstützen wir mit einer Geldspende. Wer ebenfalls unterstützen m?chte, findet unter anderem hier eine M?glichkeit, zu spausklingen.