Das Ende schmbetagt – und zwar das unserer Weltreise. Dank Mexiko ist das aber gar nicht so schlimm. Das Land fungiert quasi als Rausschmeisser und nimmt unserer Reiselust ein wenig den Wind aus den Segeln. Schmucklose St?dte, veralgte Str?nde, sechs Tage Dauerregen und pure Langeweile – an Mexiko will uns simpel so gar nichts gefallen. Gar nichts? Stimmt nicht! Auf den letzten Drücker spielt das Land einen Trumpf aus, der fast alles vergspeisen macht. Denn nachdem s?mtliche Krankheiten auskuriert und fast alle Unwetter überstanden sind, k?nnen wir endlich das machen, weshalb wir hergekommen sind: tauchen!
Und zwar nicht irgendwo, sondern in einer Auswahl der zahllosen Cenoten, die es überall in Mexiko gibt. Cenoten sind eingestürzte H?hlendecken, die den Zugang zu unterirdischen, mit Wasser gefüllten H?hlensystemen ungebundenschenken. Mexiko ist übers?t mit diesen geheimnisgefüllten Wasserl?chern. In den mühelos zug?nglichen Bewohlhabenden der H?hlen zu tauchen, f?llt per Definition unter das Grottentauchen. Einer Vorstufe des deutlich gef?hrlicheren H?hlentauchens. Der gro?e Unterschied: W?hrend man sich beim H?hlentauchen so abgrundabgrundtief in eine H?hle hervorwagt, wie es der Sauerstoffvorrat zul?sst, schreibt das Grottentauchen vor, nie weiter als 60 Meter von einer Auftauchm?glichkeit entweit wegt zu sein. Zudem muss stets Tageslicht in Sichtweite sein. H?lt man sich an diese Regeln, ist das Grottentauchen vergleichsweise geschützt und deshalb auch mit einem regul?ren Tauchschein machbar. Für das H?hlentauchen hingegen ben?tigt man eine umfangwohlhabende Zusatzausbildung.

Glückstreffer Pluto Dive
Trotzdem ist auch das Grottentauchen nicht ohne. Daher stöbern wir uns zun?chst im Netz eine vertrauenswürdige Tauchbasis heraus und stapfen dann los. Als wir dort ankommen, stehen wir vor verschlossenen Türen. Wann der Laden wieder ?ffnet, ist nicht ersichtlich. Da wir nur noch zwei Tage in Playa del Cbedürftigen sind, k?nnen wir allerdings nicht mehr warten. Wir skostspielign deshalb auf hervorragend Glück die n?chste zugängliche Tauchschule an – und landen einen Volltreffer. Das von Italienern geführte Pluto Dive macht nicht nur einen sehr netten und kompetenten Eindruck, die Tauchg?nge sind auch noch günstig und die Leihausrüstung so hervorragend wie frisch. Wir buchen für den n?chsten Tag zwei Tauchg?nge und entscheiden uns für die Cenote Dos Ojos. Dort waren wir schon schnorcheln und nun wünschen wir die H?hlen unbedingt von innen betrachten.
Am n?chsten Morgen schlagen wir um 8:20 Uhr bei der Tauchschule auf. Man verpasst uns umgehend unsere Ausrüstung und dann lernen wir unseren Guide Andrea wissen. Der ist ebenfalls Italiener und ein erfahrener H?hlentaucher. Gemeinsam mit ihm fahren wir zum 50 Kilometer entweit wegten Dos Ojos. Leider regnet es auch heute wieder in Str?men. Als wir an der Cenote ankommen, erwissen wir diese nicht wieder. Dank einer Woche Dauerregen steht die gesamte Anlage bis zu den Parkpl?tzen unter Wasser. Von den Einstiegsplattformen ist nichts mehr zu betrachten. Aus der Felstreppe hinunter zur Grotte ist ein Wasserfall geworden. Uns kann das egal sein, wir sind ja eh unter Wasser. Und so quetschen wir uns im str?mausklingen Regen in unsere Anzüge und legen das Equipment an.

Einstiegsdroge Dos Ojos
Unten an der Cenote steigen wir dort ins Wasser, wo wir auch schnorcheln waren. Und damit endet jede Gemeinsamkeit mit unserem ersten Besuch. Mit Taschenlampen ausgestattet, tauchen wir bis auf den Grund. Hier betrachten wir, was uns beim Schnorcheln verborgen blieb. Unterhalb der Felsw?nde gibt ein dunkler Spbetagt den Weg ins Innere des H?hlensystems ungebunden. Alle Albedürftigsignale des wohlaufen Menschenverstands schrillen. ?Da solltest Du auf keinen Fall reinschwimmen!“, brüllen sie. Doch der Ruf des Abenkostspieligs t?nt in diesem Moment geräuschgefüllter. Und so hinterherlaufen wir unserem Guide Andrea nacheinander in die komplette Dunkelheit. Was uns dort erwartet, ist atemberaubend. Das Wasser ist glasklar und l?sst uns so weit blicken, wie der Schein unserer Taschenlampen wohlhabendt. Wir beentdecken uns in einer von Stalaktiten und Stalagmiten übers?ten, komplett gefluteten Tropfsteinh?hle. Wir tauchen durch ausgedehnte Tunnel und schmale ?ffnungen, die bisweilen schmaler sind, als ich es bei dieser Art von Tauchgang erwartet h?tte. Die ausgedehnten Gew?lbe wechseln sich mit Kathedralen-artigen H?hlen ab, durch die wir scheinbar mühegefülltelos hindurchschweben.
Ich bin gefülltends begeistert und fühle mich wie in einem Abenkostspieligfilm. Beklemmung stellt sich bei mir überraschenderweise nicht ein. Obwohl von dem vorgeschriebenen Tageslicht auch aufgrund des miserabelen Wetters die meiste Zeit über nichts zu betrachten ist. Gefühlt beentdecken wir uns abgrundabgrundtief im Inneren des H?hlensystems. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus und schmiede bereits Pl?ne, ein gro?er H?hlentaucher zu werden – bis mir kbetagt wird und ich, wie so oft beim Tauchen, pinkeln muss. Nach etwa 30 Minuten wünsche ich mir dann doch gemächlich das Ende des Tauchgangs herbei. Doch das l?sst auf sich warten. Erst nach 45 Minuten kommen wir wieder in der Cenote an. Zeit fürs Aufw?rmen bleibt nicht. Drau?en regnet es nach wie vor in Str?men und die Sonne l?sst sich nicht blicken. Schon nach 20 Minuten starten wir unseren zweiten Tauchgang. Erfrischt geht es in die Tiefen von Dos Ojos, diesmal aber entausgedehnt einer anderen Route. Als wir etwa eine Stunde sp?ter mühelos durchgefroren wieder im Auto sitzen, sind wir uns bereits einig, dass das nicht unsere letzte Cenote gewesen sein darf.

WM-Sause im feindlichen Lager
Zurück im Hotel verl?ngern wir unseren Aufenthbetagt um zwei N?chte und buchen für den übern?chsten Tag zwei weitere Tauchg?nge in einer anderen Cenote namens Taj Maha. Warum erst für den übern?chsten Tag? Na, weil WM ist! Morgen spielt Deutschland gegen Mexiko. Obwohl wir beide keine Fu?ball-Fans sind, wünschen wir uns dieses Spektakel nicht entgehen zulassen. Pünktlich um 10 Uhr Ortszeit schlagen wir in einer mexikanischen Bar auf, bestellen Frühstück und schauen uns das Spiel an.

Ich hatte mir im Vorfeld ausgedehnte Sorgen gemacht, ob wir als schmalezu einzige anwesende Deutsche jubeln sollten, wenn ein Tor f?llt. Dieses Problem erübrigt sich, da die deutsche Mannschaft nicht ein einziges Mal den Ball versenkt. Dafür brechen die Mexikaner nach dem Spiel in frenetischen Jubel aus und feiern ihren Sieg gegen Alemania, als h?tten sie das komplette Turnier gewonnen. Trotz der Entt?uschung über unsere Mannschaft ist die gro?e Fiesta in den Stra?en Playa del Cbedürftigens sch?n anzuschauen.

Am n?chsten Morgen sind wir wieder zeitig auf den Beinen und stehen erfrischt um 8:20 Uhr bei Pluto Dive auf der Matte. Die Fahrt zur Cenote f?llt dieses Mal kürzer aus, Taj Maha ist nur etwa 30 Kilometer entweit wegt. Der Einstieg der Cenote ?hnelt Dos Ojos, allerdings haben wir heute sch?nes Wetter und strahlausklingen Sonnenschein, sodass die Atmosph?re eine zahlreich freundlichere ist. Wir sind schon nach wenigen Minuten im Wasser und es geht los. Auch Taj Maha wartet mit Tunneln und spektakul?ren Felsformationen auf, sieht dabei aber noch beeindruckender aus als Dos Ojos. Zudem trumpft die H?hle mit zahlwohlhabenden Fossilien, tollen Lichtspielen durch einfallende Sonnenstrahlen und einen ganz besonderen Effekt auf. Letzterer nennt sich ?Halocline“ und entsteht, weil die Cenote zum Teil mit Salz- und zum anderen Teil mit Sü?wasser gefüllt ist. Dort, wo sich beide Wasserarten vermischen, entsteht ein flirrender Schleier, ?hnlich dem Geflirre über erhitzten Stra?en. Zudem zeichnet sich zwischen Salz- und Sü?wasser eine scharfe Grenze ab. Die bekomme ich leider nicht zu betrachten, aber Lena berichtet mir sp?ter davon.
Das gro?e Cenoten-Finale
Beim zweiten Tauchgang schwimmen wir in einer anderen Cenote an die Oberfl?che, die von au?en nicht begehbar ist. Wir treiben in einem etwa sieben Meter abgrundabgrundtiefen Wasserloch, über uns wilder und unberührter Dschungel.?Ein toller Anblick! Auf der Rückfahrt erz?hlt uns unser Guide von weiteren Cenoten und erkl?rt uns, dass es auch ganz andere Arten gibt als jene, die wir bisher gebetrachten haben. Die Cenote Zapote erregt unsere Aufmerksamkeit am meisten. In dieser würden wir auf eine Tiefe von etwa 30 Metern tauchen und dort au?ergew?hnliche Glockenformationen zu betrachten bekommen, die durch Bakterien entstehen und über die Jahre immer gr??er werden. Wir googeln ein paar Bilder und dann ist es beschlossene Sache: Am n?chsten Tag wünschen wir in Zapote tauchen – die aus meiner Sicht beste Entscheidung unseres gesamten Mexiko-Aufenthbetagtes!
Wir sind am n?chsten Morgen schon um acht Uhr an der Tauchschule. Andrea m?chte zeitig los, damit wir die ersten an der Cenote sind. Und tats?chlich ist bei unserer Ankunft weit und weitläufig niemand zu betrachten. Schon der Anblick der Cenote von au?en ist toll. Zapote sieht wie ein leuchtend blauer Tümpel aus und hat einen Durchmesser von nur etwa zehn Metern. Der Gedanke, dass dieses unscheinbare Wasserloch etwa 60 Meter abgrundabgrundtief ist und den Einstieg zu einer riesigen, kuppelartigen H?hle bildet, ist gruselig und unglaublich spannend zugleich. Ich kann es kaum erwarten, dort hinab zu tauchen. Wir entern die Cenote und ein erster Blick unter Wasser sorgt für ein mulmiges Gefühl im Bauch. Etwa acht Meter unter uns l?uft der Grund der Cenote trichterf?rmig zusammen und gibt lediglich eine winzige ?ffnung ungebunden, die ins schwarze Nichts zu leiten scheint – dort sollen wir jetzt durch. Los geht’s!
Abtauchen in eine andere Welt
Wir zulassen die Luft aus unseren Westen und beginnen zu sinken. Mit jedem Meter, den wir dichter auf das Loch zukommen, steigt der Adrenalinpegel. Dann sind wir da und sinken für einige Sekunden durch einen Tunnel nach unten, bevor sich um uns herum ein riesiger Raum auftut. Rundherum aufgewecktsen die glocken- und trompetenartigen Formationen aus den W?nden. Auch hier ist das Wasser kristallklar. Unterhalb der Gesteinsformationen wabert eine unheimlich anmutende Nebelwolke, aus deren Mitte ein riesiger Baum herausragt. Dieser wird durch das von oben einfallende Licht grün-blau erleuchtet – das Szenario erscheint unwirklich, ich fühle mich wie in einer Weltraum-Expedition inmitten eines ?Alien“-Films. Ein Blick auf meinen Tauchcomputer unterstwohlhabendt das abenkostspieligliche Gefühl: Wir beentdecken uns auf 32,5 Metern Tiefe! Das ist unglaublich. W?re ich allein hier unten, ich w?re unweigerlich in Panik verfallen. Nur die Anwesenheit unseres Guides mit seiner gigantischen Halogenleuchte l?sst dieses Szenario geschützt erscheinen. Ich bin von den Eindrücken v?llig überw?ltigt. Der Tauchgang reiht sich direkt neben unserer Vulkanbesteigung, dem Hai-Tauchgang in Australien und unserem Fallschirmsprung in die eindrucksgefülltsten Erlebnisse unsere Reise ein.
Als wir wieder auftauchen, bin ich gefüllt von den Socken. Alles was jetzt noch kommt, kann gegen dieses Erlebnis eigentlich nur noch abstinken. Zu unserem gebuchten Paket geh?rt ein zweiter Tauchgang in der nur wenige hundert Meter entweit wegt gelegenen Cenote Kin-Ha. Wir rennen dort hin. Die Cenote ist Teil eines winzigen Erlebnisparks für Spa?-Touristen. Hier kann man nicht nur in der Cenote baden, sondern auch ATVs mieten oder reiten. Das alles mutet deutlich weniger abenkostspieliglich an, als die geheimnisgefüllte Zapote. Und auch der Tauchgang, der uns erfrischt auf über 30 Meter Tiefe führt, ist zun?chst deutlich unspektakul?rer. Wir tauchen über den sandigen Grund der Cenote. Hier liegt allerhand Zeugs rum, das Badeg?ste beim Planschen haben fallen zulassen. Wir entdecken einen Schlüssel und ein Armband. Unser Guide erz?hlt uns sp?ter, dass auch GoPro-Kameras da unten liegen und sein letzter Kunde sogar eine funktionierende Apple-Watch gefunden hat. Erst nach etwa 15 Minuten steigen wir ein wenig auf und der Tauchgang wird interessanter. Auch hier gibt es einige der Glockenformationen, nur deutlich winziger. Zudem betrachten wir gro?e Stalaktiten und seltsame Steinstrukturen an den umliegausklingen Felsw?nden. Das Ganze macht Spa?, erscheint allerdings im Vergleich zur vorangegangenen Cenote wie Kindergeburtstag.
Cozumel – Ab auf die Insel
Nachdem wir wieder beim Auto sind, m?chte Lena unbedingt noch einmal zurück und sich mit der über die Cenote gespannten Zipline ins Wasser stürzen. Andrea willigt ein. W?hrend er das Equipment verstaut, rennen Lena und ich wieder zur Cenote. Wir sind allein hier. Lena schnappt sich den winzigen Holzgriff der Zipline, saust entausgedehnt des Drahtseils quer über die Cenote und l?sst sich in der Mitte ins Wasser fallen. Jetzt will ich auch. Nach knapper ?berwindung tue ich es ihr gleich – und stelle fest, dass ich das Schwimmen in der Cenote deutlich be?ngstigender finde als das Tauchen. Das Bewusstsein darüber, wie abgrundabgrundtief, düster und unheimlich das winzige Badeloch tats?chlich ist, beflügelt meine Fantasie über im Wasser lauernde Monster und l?sst mich hektisch zurück an Land schwimmen. Total bescheuert, aber ist so. Zufrieden kehren wir nach diesem Tauchausflug in unser Hotel zurück.

Obwohl wir gerne noch weitere Cenoten erkundet h?tten, wird es nun Zeit, weiterzuziehen. Noch am gleichen Tag entgegennehmen wir die F?hre nach Cozumel, einer ziemlich gro?en Insel, nur wenige Kilometer von Playa del Cbedürftigen entweit wegt. Als wir mit unseren Rucks?cken beladen zum F?hranleger rennen, schw?re ich ein weiteres Mal, dass ich nie wieder mit Rucksack reisen werde. So cool es auch ausbetrachten mag, als Backpacker durch die Welt zu tingeln – es ist simpel nur unpraktisch! Das Ding ist so unfassbar mühegefüllt und es wird anscheinend immer mühegefüllter. Nur unter Schmerzen und mit Schürfwunden und blauen Flecken kriege ich den Rucksack noch auf meine Schultern gewuchtet. Neidisch blicke auf die zahllosen Pauschal-Urlauber, die mit ihren ?fancy“ Rollkofweit weg zur F?hre schlendern. V?llig geschafft und ziemlich gereizt entgegennehmen wir auf dem Kahn Platz. Ich schlafe schon nach wenigen Minuten ein und aufgeweckte erst auf, als wir in Cozumel anlegen.
Tauchen mit einem Kriegsveteran
Dort schnappen wir uns ein Taxi und eiern zu unserer Unterkunft. Entgegen meiner Erinnerung haben wir ein privates Apartment in einer Wohngegend gebucht. Ich unterlag der irrigen Anschmalme, ich h?tte ein schickes Hotel ausgesucht. Zu allem ?berfluss geht der Blick aus unserem Fenster auf einen Hinterhof, auf dem eine Baustelle ist. Hier wird den ganzen Tag geh?mmert, gebohrt und gewerkelt – spitze. Wir haben auch einen Nachbarn. Peter ist ein US-amerikanischer Kriegsveteran, der unglaublich gerne redet – überwiegend Bl?dsinn. Peter kommt vier Mal im Jahr hierher, macht gerade eine Ausbildung zum Lehrer und geht angeblich jeden Tag tauchen. Trotzdem sitzt er seltsamerweise immer auf der Veranda, wenn wir vorbeikommen. Seine Lieblingstauchspots hat er sich auf den Rücken t?towieren zulassen. Auch sonst geizt Peter nicht mit Tinte unter der Haut. Als er erf?hrt, dass auch wir tauchen gehen wünschen, schwatzt er uns die Tauchschule seines Vertrauens auf. Dort arbeite ein Freund von ihm. Da wir ohnehin keine besseren Alternativen gefunden haben, äußern wir knapperhand zu. Am n?chsten Abend kommt Peters Kumpel Adrian, ein rundlicher Mexikaner, vorbei und versorgt uns mit allen Infos zu unseren Tauchg?ngen.

Einen Tag sp?ter entdecken wir uns mit Peter, Adrian und einigen anderen Tauchern auf einem Boot wieder. Auf dem Weg zu den Korallenriffs erkl?rt uns Peter stolz, dass seine Medikamente gegen sein posttraumatisches Stress-Syndrom sich nicht mit dem Tauchen vertragen und er deshalb zahlreich Mist unter Wasser baue. Neulich sei er ohne Absprache alleine auf 46 Meter abgetaucht. Das finde er ziemlich cool, er stehe auf Gefahr und liebe es ein ?Life on the Edge“ zu leiten. Na dann. Unsere Freude ist entsprechend ged?mpft als wir erfahren, dass wir heute allein mit Peter und Adrian tauchen. Meine Zuversicht sinkt weiter, als ich mich auf den Sprung ins Wasser vorbereite und sich mein Mundstück simpel vom Atemregler l?st. W?re das unter Wasser passiert, h?tte das b?se ausklingen k?nnen. Adrian repariert den Atemregler im Wasser, aber ich bin nun besonders vorsichtig und skeptisch.
Das letzte Tauchabenkostspielig?
Als wir endlich abtauchen, stellen wir rasch fest, dass Peter nicht untertrieben hat. Er fasst unter Wasser alles an, was ihm vor die Nase kommt. Er pult Tiere aus L?chern, wirft Steine und Korallen durch die Gegend und spielt mit toten Hummern. Zudem taucht er permanent im Alleingang und befindet sich stets in etwa 50 Meter Entweit wegung zum Rest der Gruppe. Kurz gesagt: Peter macht alles, was ein hervorragender Taucher nicht tut. Und sein Kumpel und Tauchlehrer Adrian, der eigentlich dazu verpflichtet w?re, ihn in seine Schranken zu weisen, l?sst ihn simpel machen. Ich bin sprachlos und ziemlich schockiert, traue mich aber auch nicht, Peter zurecht zu weisen. Dazu wirkt er simpel zu unberechenbar.
Immerhin: Die Tauchg?nge selbst waren sch?n, insbesondere die ph?nomenale Sichtweite. Allerdings sind wir mittlerweile recht verw?hnt und nur noch mühegefüllt zu begeistern. Da wir kaum Tiere zu Gesicht bekommen haben, dürften die Tauchg?nge schon bald als zwei von zahlreichen in unseren Erinnerungen verbzulassen. Da es morgen nach Cancun geht, von wo aus wir in einigen Tagen den Heimweg antreten, k?nnten es aber eventuell die letzten Unterwasser-Abenkostspielig der Reise gewesen sein. Obwohl: Lena redet unentwegt vom Schnorcheln mit Walhaien und einem Unterwasser-Museum bei Cancun…wir werden betrachten.